Pfarrkirche St. Marien (Plau am See)

Die Kreuzigung Jesu

Den Altar schmückt ein von der Plauerin Sophie Micheel 1863 gestiftetes und von dem in Plau geborenen Maler Friedrich Lange in Rom gemaltes Bild der Kreuzigung Jesu.

Die Orgel

Die Orgel wurde 1980 auf Basis der alten Orgel von Friedrich Friese III (1879) von der Plauer Firma Nußbücker (Mecklenburger Orgelbau) umgebaut und erweitert. Mit 27 Registern und mehr als 1.500 Pfeifen wird sie u. a. für Konzerte im alljährlichen „Plauer Musiksommer“ genutzt.

Turmgeschoss

Das aus Feldsteinen gefügte untere Turmgeschoss wurde Ende des 13. Jahrhunderts gebaut, der obere Turmabschluss erhielt sein heutiges Aussehen nach dem großen Brand von 1696.

Das Dachgebälk

Das Dachgebälk aus mächtigen Eichenbalken trägt ein Geläut aus drei Bronzeglocken aus den Jahren 1522, 1700 und 1963. Die älteste und kleinste (380 kg) gehörte bis 1648 in die später abgetragene Dorfkirche St. Nikolai zu Quetzin. Sie ist letztes erhaltenes Erinnerungszeichen dieser Kirche und kam um 1700 in den Turm der Kirche St. Marien. In jenem Jahr wurden drei neue Glocken gegossen, von denen die mittlere (1.200 kg) erhalten blieb. Als Ersatz zweier im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzenen Glocken wurde 1963 von der Glockengießer-Familie Schilling in Apolda eine neue Bronze-Kirchenglocke mit dem Schlagton a0 gegossen; mit 4.097 kg ist sie eine der größten in Mecklenburg. Die beiden älteren Glocken wurden nach ihrer aufwändigen Restaurierung im Mai 2002 neu geweiht.

Turmhalle

In der Turmhalle sind zwei Grabplatten aus dem 18. Jahrhundert aufgestellt. Zwei Holztafeln erinnern an die Befreiungskriege und den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Außerdem erinnert eine 1922 von dem Plauer Bildhauer Wilhelm Wandschneider geschaffene Pietà an die 146[8] im Ersten Weltkrieg gefallenen Plauer. Im Zwischenraum des Turmes steht in einer Wandnische Mose mit den Tafeln der Zehn Gebote. Die Figur war einst Träger der alten barocken Kanzel, daher auch das seltsam anmutende Kissen auf seinem Kopf.

Schnitzaltar

Ein in Teilen überlieferter Schnitzaltar, der um das Jahr 1480 wahrscheinlich in der Lübecker Werkstatt des Henning von der Heide entstand, wurde 1976 neu geweiht. Der Mittelteil zeigt die Kreuzigungsszene in Figuren, die Gefühle von Schmerz, Trauer und Verzweiflung, aber auch von Ratlosigkeit, Spott und Verhöhnung zeigen.

Seitenflügel

Die erhaltenen Seitenflügel zeigen die Handwaschung des Pontius Pilatus und die Beweinung Christi nach der Kreuzabnahme. Beide wurden im Sommer 1998 bei einem nächtlichen Einbruch geraubt, konnten aber vier Jahre später in einem Auktionshaus in Rouen sichergestellt werden. Nach einer Renovierung wird die Sakristei seit 2004 wieder genutzt.

Der Turm

120 Stufen führen auf den ca. 41 m hohen Turm. Aus einer Höhe von ca. 30 m blickt man über die Dächer der Stadt und ihre Umgebung mit dem Plauer See.

Kirchenraum

Nachdem man unter der Orgelempore hindurch in den im Sinne der Trinität Gottes errichteten Kirchenraum tritt, öffnet sich der Blick in die dreischiffige, dreijochige Hallenkirche mit ihrer neugotischen Ausstattung.

Bündelpfeiler

Die vier mächtigen romanischen Bündelpfeiler mit den Trapezkapitellen tragen ein gotisches Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jahrhundert.

Beschriftung einer ehemaligen Sitzordnung

Auf dem Gestühl ist die Beschriftung einer ehemaligen Sitzordnung teilweise erhalten. Bis 1923 waren ca. 75 % der 1.100 Plätze an Ämter, Innungen, Familien und Privatpersonen vermietet. „Tischler-Amt“, „Schneider-Innung“, „Tuchmacher-Amt“, „Aelterleute der Metallarbeiter“, „Lehrer-Stuhl“, „Schlachter-Frauen“, „Amtsrichter“, „Magistrat“ und andere Bezeichnungen künden von Handwerk, Industrie und Verwaltung in der Stadt.

Kronleuchter

Der erste 16-armige Kronleuchter mit einem doppelköpfigen Adler als Bekrönung ist eine Stiftung des Güstrower Kupferschmiedes Johann Christian Richter aus dem Jahr 1728, den zweiten, ähnlichen Leuchter fertigte 1885 der Plauer Gelbgießer Theodor Lippert.