Skulpturensaal der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Vitrinen
In den Vitrinen werden immer wieder neue, kleine Studioausstellungen gezeigt, die in Zusammenarbeit mit den Studierenden erarbeitet werden.
Arbeitsplätze
In der Abguss-Sammlung finden regelmäßig Lehrveranstaltungen statt. Die Studenten arbeiten an den Objekten, können hier aber auch in kleineren Seminargruppen diskutieren.
Oberlicht
Die Oberlichtfenster bieten ideale Lichtverhältnisse für die Präsentation der Bildwerke.
Multifunktionalität
Im Skulpturensaal finden auch regelmäßig Vorträge und Empfänge statt. Hierfür können die Skulpturen im Raum bewegt und umgruppiert werden. So bietet der Raum auch Platz für eine umfangreiche Bestuhlung.
Magazinräume
Nur ein kleiner Teil der insgesamt rund 300 Abgüsse kann gleichzeitig ausgestellt werden. Lagerräume bieten Platz für weitere Stücke.
Magazinräume
Nur ein kleiner Teil der insgesamt rund 300 Abgüsse kann gleichzeitig ausgestellt werden. Lagerräume bieten Platz für weitere Stücke.
Schauvitrine
Zur Sammlung gehören auch originale Antiken, die in einem separatem Raum aufgestellt sind. Ein kleiner Teil davon wird in wechselnder Auswahl im Skulpturensaal präsentiert.
Griechische Porträts
Die Bildnisse griechischer Dichter, Denker und Politiker vermitteln einen Überblick über die Entwicklung des antiken Menschenbildes seit dem 6. Jahrhundert v. Chr.
Weihreliefs
Außer rundplastischen Werken sind im Skulpturensaal auch einige Reliefs zu sehen. An dieser Wand werden einige Weihreliefs ausgestellt, mit denen die Menschen in den Heiligtümern den Gottheiten Verehrung erwiesen.
Römische Porträts
Anhand der Kollektion römischer Porträts lässt sich die Entwicklung des Herrscherbildnisses vom Beginn der römischen Kaiserzeit bis in die Spätantike veranschaulichen. Aber auch die wichtigsten Zeugnisse zum republikanischen Porträts sind vertreten.
Bauplastik
Die griechischen Tempel waren nicht nur beeindruckende Architekturen, sondern auch Bildträger. Dächer, Giebel und andere Bauteile waren mit Skulpturen und Reliefs geschmückt. Im Skulpturensaal sind verschiedene Beispiele für Bauplastik aus verschiedenen Epochen und Regionen der Mittelmeerwelt versammelt.
Reihenbildung
Die Skulpturen stehen alle auf bewegbaren Sockeln. Dies erlaubt es, die Exponate nach didaktischen Erfordernissen immer wieder neu zu gruppieren und damit stilistische, typologische und ikonographische Vergleichsreihen zu bilden.
Computerarbeitsplatz
Die Sammlung ist komplett in einer Datenbank erschlossen. So können die grundlegenden Informationen vor Ort abgerufen und ergänzt werden.
Apoll von Belvedere
Die Statue wurde in der Renaissance in Rom gefunden und gilt seitdem als eines der berühmtesten Bildwerke der Antike. Unzählige Künstler der Neuzeit haben sich durch dieses Götterbild, das auf ein griechisches Original des 4. Jahrhunderts v. Chr. zurückgeht, inspirieren lassen.
Trunkene Alte
Die sogenannte Trunkene Alte ist eine anrührende Milieustudie aus dem Hellenismus (3. Jahrhundert v. Chr.). Zu sehen ist eine zahnlose alte Frau, die zwar sorgfältig gekleidet, aber dem Alkohol verfallen ist. Sie sitzt auf dem Boden und hält lallend ein Weingefäß umklammert. Die Form des Gefäßes verortet das Geschehen im Kult des Weingottes Dionysos.
Athena Lemnia
Die hochklassische Statue der Athena Lemnia stand ursprünglich auf der Athener Akropolis. Ihre Rekonstruktion geht auf einen Vorschlag des berühmten Archäologen Adolf Furtwängler zurück. Sie gehört zu den Meisterwerken des Bildhauers Phidias; aufgestellt wurde sie in den Jahren um 450 v. Chr.
Aphrodite von Melos / Venus von Milo
Diese Skulptur, die auf der griechischen Insel Melos gefunden wurde, steht exemplarisch für das Körperbild und das weibliche Schönheitsideal des Hellenismus. Das herabrutschende Gewand, das gerade noch die Scham bedeckt, betont den Reiz des entblößten Oberkörpers. Die heute im Pariser Louvre aufgestellte Figur wird entweder griechisch als Aphrodite von Melos oder latinisiert als Venus von Milo bezeichnet.
Erechtheionkore
Die Statue der aufrecht stehenden, jungen Frau gehört zu einer Gruppe von sechs Figuren, die das Dach der sogenannten Korenhalle des Erechtheions auf der Athener Akropolis trugen. Sie wurde bereits 1802 von Lord Elgin nach England gebracht und gehört heute zu den herausragendsten Sehenswürdigkeiten des British Museum in London. Der Abguss wurde 2018 als Stiftung eines großzügigen Sponsors übergeben.
Kuros des Kroisos
Die Statue eines unbekleideten jungen Mannes markierte ursprünglich das Grab eines Kriegers, der um 530 v. Chr. im Kampf gefallen war. Dies geht aus der Inschrift auf der Statuenbasis hervor. Kroisos gehörte zu einer der wohlhabenden Landbesitzerfamilien Attikas. Wenngleich kein Porträt im modernen Sinne, steht es doch konkret für die Person des Verstorben und repräsentiert die zentralen Wertvorstellungen der Zeit.
Kritios-Knabe
Der sogenannte Kritios-Knabe wurde auf der Athener Akropolis in den Schuttschichten gefunden, die mit den Zerstörungen durch den Perserüberfall des Jahres 480 v. Chr. in Zusammenhang gebracht werden. Er zeigt bereits eine Unterscheidung von Stand- und Spielbein und damit ein Charakteristikum, das als maßgeblich für die Unterscheidung zwischen archaischer und klassischer Skulptur gilt. Deswegen ist er ein Schlüsselwerk für die Chronologie der griechischen Bildhauerkunst.
Doryphoros
Der berühmte Bildhauer und Bronzekünstler Polyklet aus Argos hatte sich auch theoretisch mit der Frage auseinandergesetzt, was der ideale menschliche Körper ist. Seine Überlegungen hatte er in einer Schrift „Kanon“ niedergeschrieben. Der sogenannte Doryphoros gilt als künstlerische Umsetzung dieses Konzepts. Von dem um 450 v. Chr. entstandenen Original existieren mehrere römische Kopien, von denen im Skulpturensaal zwei direkt nebeneinander zu sehen sind. Dies ermöglicht es den Studenten, stilistische Vergleiche anzustellen und Unterschiede in der Arbeitsweise römischer Bildhauerwerkstätten nachzuvollziehen.
Hermes von Olympia
Als die deutschen Ausgräber von Olympia im Jahre 1877 den Tempel der Hera ausgruben, stießen sie auf dieses Bildwerk, das einen jungen Gott mit einem männlichen Baby auf dem Arm zeigt. Sofort erkannten sie darin eine Statuengruppe, die der römische Reiseschriftsteller Pausanias im 2. Jahrhundert nach Christus genau in diesem Tempel beschrieben hatte. Es handelt sich um den Götterboten Hermes, der seinen kleinen mutterlosen Halbbruder Dionysos zu den Nymphen bringt, wo er aufwachsen soll.
Apoxyomenos
Mit dem sogenannten Apoxyomenos (Schaber) hat der Bildhauer Lysipp das Bild eines Athleten geschaffen, der sich mit einem Schabeisen reinigt. Da man in Griechenland nackt Sport trieb, hat man sich die Haut vor dem Training oder dem Wettkampf mit Öl eingerieben. Danach wurde dieses Öl zusammen mit dem Schweiß und Schmutz entfernt.
Menander
Die Sitzstatue des griechischen Komödiendichters Menander wurde kurz nach seinem Tod im Jahre 291/290 v. Chr. im Dionysostheater von Athen aufgestellt. Obwohl Kopf und Körper nicht zusammen gefunden wurden, kann in dieser Rekonstruktion aufgrund der Detailgenauigkeit römischer Kopien eine genaue Vorstellung vom Aussehen des Ehrenmonuments gewonnen werden. Dies zeigt die Chancen, die Abguss-Sammlungen für die Forschung bieten.