Neuer Israelitischer Tempel in der Poolstraße

Die historische Emporenhalle – Außenwand

Im Rahmen einer durchgeführten Georadaruntersuchung wurde deutlich, dass die südliche Außenwand der historischen Emporenhalle weitgehend erhalten wurde. In Teilen sind die Reliefstrukturen der ursprünglich sieben Ziersäulen und Balkenlöcher der Empore erkennbar (vgl. Stübs 2024,14). Vorgelagert vor die südliche Außenwand des ehemaligen Israelitischen Tempels liegen östlich die Werkstatt und westlich die Büroräume der ehemaligen Autowerkstatt (vgl. ebd., 16). „Da im Obergeschoss der [ehemaligen] Werkstatt noch der originale Putz inklusive Ziersäule erhalten geblieben ist und nur im oberen Bereich Anzeichen von Verwitterung zeigt, dürfte die Werkstatt unmittelbar nach Kriegsende errichtet und hinter der vorgesetzten Wand beziehungsweise Vertäfelung noch weitgehend erhalten geblieben sein“ (ebd.).Abbildung: © Marten Stübs, Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster, Stadt Essen

Der Apsisbau – Nachnutzung

Durch die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde der Apsisbau lediglich bis auf die Höhe des historischen Lunettenfensters bzw. die Höhe, an der der ‚Obergarden‘ ansetzte, erhalten (vgl. Knufinke und Przystawik 2020, 35).Kriegsbedingt wurden die Räumlichkeiten im Apsisbau ab dem Jahr 1951 gewerblich nachgenutzt. Die Räume im ersten Obergeschoss wurden bis in die 1980er Jahre bewohnt (vgl. Rürup 2020, 55). Zur adäquaten Nutzung der Räumlichkeiten wurden in dieser Zeit wohl Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt und Kabel bzw. weitere Leitungen installiert. Auch wurden Zugänge zugemauert und auf allen Geschossen Fenster eingebaut, die in die historische Emporenhalle geführt hätten (vgl. Maier und Weßling 2024, 16; Stübs 2024, 6). Im Jahr 1982 wurde der Apsisbau für unbewohnbar erklärt und steht seither leer und verfällt (vgl. Rürup 2020, 55). Heute ist das Erdgeschoss des Apsisbaus durch Schutt aus den darüberliegenden verbrochenen Geschossen teilweise verfüllt (vgl. Stübs 2024, 31). Auch „ist der Putz fast überall vom Ziegelmauerwerk abgebröckelt, doch ist die räumliche Wirkung der Apsis mit dem leicht erhöhten Bereich vor dem Toraschrein bis heute zu erahnen.“ (vgl. Knufinke und Przystawik 2020, 35)Im Rahmen durchgeführter Konservierungsmaßnahmen wurde die stark verschmutzte Oberfläche der Apsis mit einem Ziegenhaarpinsel gereinigt – allerdings mit einem geringen optischen Reinigungseffekt. Zusätzlich wurde der Bewuchs auf den Ziegelbruchkanten und in den Fugen entfernt (vgl. Maier und Weßling 2024, 25).Abbildung: © steg Hamburg

Der Apsisbau – Kellerräume

Ausschließlich unter dem Apsisbau befindet sich ein Kellergeschoss, das überwiegend erhalten wurde. Ausnahme ist der südliche Bereich (vgl. Stübs 2024, 30): „Das dortige hölzerne Treppenhaus ist vollständig in sich verstürzt, ebenso ist die Decke des Raums unter dem benachbarten Rabbinerzimmer verbrochen und vollständig mit Schutt verfüllt.“ (ebd.) Der Keller unter dem Apsisbau kann nicht begangen werden. Im Rahmen einer Georadaruntersuchung waren die Kellerräume aber durch eine kleine Öffnung im südlichen Rabbinerzimmer gut erkennbar (vgl. ebd., 13): Abgehend von einem schmalen Mittelgang mit Gewölbedecke führt eine überbreite Tür in einen Raum unter der historischen Estradenanlage. Dort werden die Mikwe und der Grundstein vermutet (vgl. ebd., 30). Ebenso zeigte die Georadaruntersuchung eine Kellerlichtschachtabdeckung nördlich der Nordwand des Apsisbaus (vgl. ebd., 9).Abbildung: © Marten Stübs, Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster, Stadt Essen

Der Apsisbau – Thoraschrein

Der historische Thoraschrein wurde durch einen rechteckigen Rahmen und eine Bekrönung mit einem Zinnenkranz eingefasst. Der eigentliche Thoraschrein wurde innerhalb des Rahmens von einer mehrstufigen Rundbogennische umgeben. Davor schloss sich, beinahe über den gesamten östlichen Bereich der Emporenhalle erstreckend, eine ca. 6 Meter tiefe Estradenanlage an, auf der sich die achteckige Kanzel befand, die über die Treppenanlage zum Thoraschrein erschlossen wurde (vgl. Knufinke und Przystawik 2020, 30f.).Heute sind, in der Nische des Thoraschreins, nur einzelne Fragmente aus Gips gefertigter Säulenkapitelle erhalten. Die historische Nische für den Thoraschrein wurde in der Vergangenheit mit Blähbetonsteinen und Mörtel verschlossen (vgl. Maier und Weßling 2024, 11, 13).Abbildung: © Christiane Maier und Danah Weßling

Das Portalhaus – Eingangsfassade

Die historische Tempelfassade verwies insbesondere durch eine Giebelbekrönung mit den Dekalog-Tafeln, ein zentrales Rundfenster mit einem Maßwerk-Davidstern und eine hebräische Inschrift über dem Portal auf die Nutzung als Synagoge. In einer zeitgenössischen Veröffentlichung aus dem Jahr 1845 wird die Inschrift wiedergegeben: ‚Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn‘ (Psalm 118, 26). Gerahmt wurde die Eingangsfassade von zwei fialartigen, zugespitzten Türmen (vgl. Knufinke und Przystawik 2020, 29).Von der einst hoch aufragenden Eingangsfassade des Portalhauses sind heute nur noch etwa die unteren 40 Prozent, sprich das Erdgeschoss und ein Teil des ersten Obergeschosses – eine Zwischenebene zur Empore – erhalten. Die darüber liegenden Bereiche wurden vermutlich söhlig abgetragen. Von den Ornamenten des mittigen Eingangsportals sind die seitlichen Säulen und der Torbogen, wie auch Ansätze der historischen Gliederung erhalten (vgl. ebd., 35; Stübs 2024, 7, 13). Nicht erhalten wurde die Giebelbekrönung mit der hebräischen Inschrift (vgl. Stübs 2024, 7).Abbildung: © Illustrirte Zeitung IV. Band Nr. 82, 1845, Seite 56

Der Neue Israelitische Tempel in der Poolstraße – Architekturgeschichte

Durch das Judenreglement von 1710 wurde Jüdinnen und Juden die Religionsausübung bis weit ins 19. Jahrhundert ausschließlich in privaten Räumlichkeiten gestattet. Im 19. Jahrhundert aber wurden in der Hamburger Neustadt mehrere Synagogen errichtet – größtenteils verborgen in Hinterhöfen und damit im Straßenbild nicht sichtbar. Hintergrund war die Furcht von Jüdinnen und Juden vor Anfeindungen (vgl. Althoff 2020, 5; Knufinke und Przystawik 2020, 29).Als eine der Synagogen in der Hamburger Neustadt, wurde im Jahr 1844 der Neue Israelitische Tempel auf einem Hofgrundstück an der Poolstraße als „freistehendes Bauwerk mit städtebaulicher Wirkung [errichtet]. Ein Durchgang und ein von Gartenmauern eingefasster Gang gaben den Blick in den Hof und auf die historische Tempelfassade frei“ (Knufinke und Przystawik 2020, 29). Die Einweihung dieses Tempels war ein wichtiger Meilenstein in der Architekturgeschichte der Reformsynagogen, denn der Tempel an der Poolstraße war der erste eigenständige Neubau einer Reformsynagoge in Deutschland (vgl. ebd., 25). Neben der Form eines dreischiffigen, basilikalen Baus mit Einflüssen aus dem Klassizismus und dem Kirchenbau, zeichnete insbesondere die veränderte Innenraumgestaltung den Tempel in der Poolstraße als „Ort der Kulturreform“ (Brämer 2020,12) aus: So erinnerte die räumliche Aufteilung mit 380 Plätzen für Männer und 260 für Frauen an die parallele Sitzordnung in Kirchen und der Tempel wurde – entgegen dem orthodoxen Brauch – von Männern und Frauen durch einen gemeinsamen Eingang erschlossen, wenn auch die Frauen weiterhin auf der Empore saßen (vgl. ebd., 12f.; Althoff 2020, 7).„Der Hamburger Tempel machte […] deutlich, dass die Frage, in welchem Stil die jüdische Minderheit ihre Häuser des Gebets bauen und sich damit in Stadtbild und Gesellschaft repräsentieren könnten, jedes weitere Projekt entscheidend beeinflussen würde.“ (Knufinke und Przystawik 2020, 26)Abbildung: © Illustrirte Zeitung IV. Band Nr. 82, 1845, Seite 56

Das Portalhaus – Gedenktafel zur Erinnerung an den Tempel

Zur Erinnerung an den Neuen Israelitischen Tempel in der Poolstraße wurde eine Gedenktafel an der Westfassade des Portalhauses, neben dem Eingangsportal des Tempels, angebracht. Der Text auf der Gedenktafel wurde vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden verfasst: ‚RESTE DES EHEM. TEMPELS. Die Synagoge, von der diese Überreste noch vorhanden sind, wurde 1842-44 durch den Architekten Klees-Wülbern für den Israelitischen Tempelverband errichtet. Nach dem Bau eines neuen Gotteshauses 1931 an der Oberstraße wurde das Gebäude verkauft und im Zweiten Weltkrieg zerstört.‘ (vgl. Schwarzkopf 2020, 57)

Das Portalhaus – Nachnutzung

Historisch lag im Neuen Israelitischen Tempel hinter der Eingangsfassade des Portalhauses eine „Zone mit Nebenräumen, wie Treppen und Garderobe“ (vgl. Knufinke und Przystawik 2020, 29).Die Räumlichkeiten wurden nach der Profanierung des Tempels im Jahr 1931 zunächst als Lagermöglichkeit genutzt (vgl. Rürup 2020, 45). Nach der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg und der weitgehenden Zerstörung des Neuen Israelitischen Tempels, ließ sich im erhalten gebliebenen Portalhaus im Jahr 1948 die Druckerei Wiegemann nieder. Nach dem Krieg war bis ins Jahr 2022 auch eine Autowerkstatt im Hinterhof an der Poolstraße angesiedelt (vgl. ebd., 55). Heute wird das erste Obergeschoss des Portalhauses als Atelier genutzt (vgl. Stübs 2024, 7). Im Erdgeschoss des Portalhauses befinden sich südlich des Durchgangs noch die Toiletten der ehemals ansässigen Autowerkstatt. An dieser Stelle wurde, im Rahmen einer durchgeführten Georadaruntersuchung, eine kleine Auffüllung unter der Treppe erkannt, die auf den Standort der historischen Mikwe hinweisen könnte (vgl. ebd., 32). Auch ist der Bremsenprüfstand der ehemals ansässigen Werkstatt im Portaldurchgang erkennbar (vgl. ebd., 9).Wie auch im Apsisbau, wurden im Portalhaus nachträglich Fenster eingebaut), die zuvor in die historische Emporenhalle geführt hätten (vgl. ebd., 7).Abbildung: © steg Hamburg

Die historische Emporenhalle – Basilikaler Bau

Der historische Synagogenraum des Tempels in der Poolstraße war nahezu quadratisch. Dabei wurde das höhere ‚Mittelschiff‘ im Süden und Norden durch Segmentbogen-Arkaden mit achteckigen Pfeilern von den beiden niedrigeren ‚Seitenschiffen‘ geteilt. Im Westen war die dreiseitig umlaufende Frauenempore durch eine engere Stellung der Säulen geprägt. Belichtet wurde der Synagogenraum durch große Lunettenfenster in den ‚Obergarden‘ und ein weiteres Fenster oberhalb des historischen Thoraschreins, das, aufgrund der Ausrichtung nach Osten, als Misrachfenster gedeutet wurde (vgl. Knufinke und Przystawik 2020, 29f.). Gegenüber dem Thoraschrein, oberhalb des Eingangs im Westen, befand sich auf der Empore die Orgel (vgl. ebd., 31).Die dreischiffige Emporenhalle wurde durch Bombardierungen der Stadt Hamburg im Zweiten Weltkrieg ab Juli 1943 beinahe vollständig zerstört (vgl. Rürup 2020, 50). Laut Dokumentationen ab dem Jahr 1944 hatte „der Bombenschaden das Gebäude förmlich entzwei gerissen […]: Portalhaus und Apsisbau blieben stehen, vom Mittelteil blieben nur einige Seitenwände teilweise erhalten, bis auch diese nach dem Krieg abgetragen wurden.“ (ebd.) Die starke Hitzeentwicklung sowie die Erschütterungen, die mit der Bombendetonation einher gingen, waren anfänglich vermutlich ursächlich für den heutigen ruinösen Zustand des ehemaligen Tempels (vgl. Maier und Weßling 2024, 16).Abbildung: © Illustrirte Zeitung IV., Band Nr. 82, 1845, Seite 56.

Die historische Emporenhalle – Fußboden

Im Rahmen einer durchgeführten Georadaruntersuchung wurde deutlich, dass die Fläche im mittigen Bereich der historischen Emporenhalle „leicht unterhalb der ehemaligen Fußbodenhöhe [liegt], so dass hier nicht mehr mit einem Originalboden unter dem Asphalt zu rechnen ist“ (Stübs 2024, 16). Im Gegensatz dazu könnte ursprüngliche Substanz aber sowohl unter einer umfassenden Auffüllung – die hauptsächlich aus dem Schutt der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Teile des Tempels stammt – im östlichen Teil der ehemaligen Emporenhalle als auch unter dem 10 bis 15 Zentimeter höher liegenden Boden in den ehemaligen Büroräumen der Autowerkstatt im Südwesten vorzufinden sein (vgl. ebd., 31).

Die historische Emporenhalle – Sockelfuß

Im Rahmen einer durchgeführten Georadaruntersuchung wird vor bzw. unter der historischen Estradenanlage eine treppenartige Struktur und ein möglicher Sockelfuß erkannt. Die Treppe wird vermutlich aus der Zeit der Nachnutzungen stammen, da auf historischen Aufnahmen keine Treppenanlage vor der Estradenanlage erkennbar ist (vgl. Stübs 2024, 9).Abbildung: © Marten Stübs, Amt für Geoinformation, Vermessung und Kataster, Stadt Essen

Der Apsisbau – Restauratorische Untersuchung

Seit der Zerstörung der Emporenhalle im Zweiten Weltkrieg liegt die Westwand des Apsisbaus – wie auch die Ostwand des Portalhauses – nicht länger im geschützten Innenraum, sondern ist vielmehr dem Außenklima und der Witterung ungeschützt ausgesetzt). Insbesondere die nach Westen ausgerichtete Wand des Apsisbaus – ausgenommen des Bereiches der Kalotte – wurde bei Regenereignissen über Jahrzehnte direkt beregnet (vgl. Maier und Weßling 2024, 14, 16). Zusätzlich „ist davon auszugehen, dass in der Vergangenheit Regenwasser auch von oben in die Bausubstanz eingedrungen ist“ (ebd., 14).Mit dem Ziel einer Konservierung der Bausubstanz des Apsisbaus wurden im Rahmen einer restauratorischen Notsicherung im Jahr 2009 erstmals Konservierungsmaterialien zur Sicherung von Putz und Stuck in den Bestand eingebracht (vgl. Schwarzkopf 2020, 60; Maier und Weßling 2024, 11, 13). Zusätzlich wurde die Apsis im Jahr 2020 mit einem Notdach gesichert (vgl. Rürup 2020, 60).Durch eine restauratorische Untersuchung, die im Zeitraum von Juni bis September 2023 durchgeführt wurde, wurde festgestellt, dass „[d]er Zustand der erhaltenen Putz- und Stucksubstanz im Bereich der Apsis in der Ruine des Neuen Israelitischen Tempels […] als desolat zu bewerten [ist]. Der erhaltene Putzbestand ist ganzheitlich strukturell entfestigt, bildet Hohlstellen und Risse aus und ist akut absturzgefährdet.“ (Maier und Weßling 2024, 23) Betrachtet wurden im Rahmen der restauratorischen Untersuchung die Apsis, die halbrunde Nische des ehemaligen Tempels, und die Kalotte, die abschließende halbkuppelartige Wölbung der Apsis, einschließlich des mehrstufigen Gewändes und der Zwickelfelder (vgl. ebd., 11). Mit dem Ziel, dem stark voranschreitenden Substanzverlust in der Apsis entgegenzuwirken, wurden konservatorische Maßnahmen durchgeführt, die insbesondere zur Sicherung des stark gefährdeten Putz- und Stuckbestandes beitragen (vgl. ebd., 24). Zum Schutz der Apsis vor der Witterung wurde im August 2023 das für die restauratorische Untersuchung genutzte Gerüst mit einer Plane versehen.Abbildung: © steg Hamburg

Der Apsisbau – Kalotte

Die Kalotte im historischen Tempel war mit kleinen, regelmäßig platzierten Stuckapplikationen verziert, die im Rahmen des Tempelbaus mit einem speziellen Mörtel auf der geglätteten Oberfläche des Flächenverputzes aufgebracht wurden. Davon ist lediglich noch an einer Stelle Mörtel mit Abdrücken erhalten (vgl. Maier und Weßling 2024, 12f.). Im First der Kalotte ist noch heute ein metallischer Haken nachzuweisen, der mutmaßlich aus der Zeit des Tempelbaus stammt und als Befestigung für einen Kronleuchter diente (vgl. ebd., 37).Im Rahmen einer durchgeführten restauratorischen Untersuchung wurde die Standsicherheit der Kalotte als gefährdet bewertet. Vor diesem Hintergrund war noch vor Beginn von Konservierungsmaßnahmen eine Sicherung der Kalotte notwendig (vgl. ebd., 23, 25). „Um die Standsicherheit zu gewährleisten wurde ein Bereich definiert, in dem die Fuge instandgesetzt werden muss, um die Konzentration der Druckspannungen auszugleichen. Dazu sind die Fugen abschnittsweise mit Keilen unter Spannung gehalten, ausgeräumt und erneuert worden.“ (ebd. 25)Abbildung: © Christiane Maier und Danah Weßling

Der Apsisbau – Ornamentfries

Der Neue Israelitische Tempel zeichnete sich durch einen fortlaufenden Ornamentfries oberhalb der Nische des Thoraschreins, eingerahmt von waagerecht verlaufenden Profilen, aus. Der Fries setzte sich aus einzelnen vorgefertigten, aus Gips gegossenen Ornamenttafeln zusammen. Zur Haftung der einzelnen Ornamenttafeln in der Apsis wurde das noch nicht vollständig erhärtete Material während des Tempelbaus eingeritzt und mithilfe eines speziellen Mörtels auf den Unterputz aufgebracht (vgl. Maier und Weßling 2024, 12).„Von dem dekorativen Versatzstuck haben sich lediglich noch ein fast vollständiges Element sowie ein deutlich kleineres Fragment erhalten. Beide sind stark durch strukturelle Entfestigung und Schwundrisse geschädigt. Der für die Herstellung verwendete Gips ist nicht für den Außenbereich geeignet und sollte nicht dauerhaft durchfeuchtet sein.“ (ebd., 23)Abbildung: © Christiane Maier und Danah Weßling

Georadaruntersuchung

Mit dem Ziel einer Untersuchung des gesamten Areals nach Fundamenten, weiteren archäologischen Strukturen sowie einem Keller bzw. einer Mikwe, wurde für den erweiterten Bereich der historischen Emporenhalle im Mai 2024 eine Georadaruntersuchung durchgeführt. Zusätzlich wurden Laserscans aufgenommen, um eine fundierte Einordnung der Georadardaten zu gewährleisten (vgl. Stübs 2024, 2).  

Das Portalhaus – Balkenlöcher

An der Ostwand des Portalhauses – der Innenwand zur historischen Emporenhalle – lassen sich noch die Balkenlöcher erkennen: Durch die unteren Balken wurde die historische Empore im Neuen Israelitischen Tempel getragen, durch die oberen der Laufweg hinter der stufenartigen Bestuhlung (vgl. Stübs 2024, 17).  

Das Portalhaus – Säulen

An der östlichen Innenwand der historischen Emporenhalle sind „in den Ziegeln die Unebenheiten der dort ehemals befindlichen äußeren Dachsäulen“ (Stübs 2024, 17), die mutmaßlich parallel zur Außenwand standen, erkennbar (vgl. ebd.).  

Das Portalhaus – Historische Türme

Neben einzelnen Ansätzen der historischen Ornamente des mittigen Eingangsportal, wurde auch der untere Bereich der die Eingangsfassade rahmenden historischen Türme erhalten. Der Teil des südlichen Turmes des historischen Portalhauses liegt heute im Inneren der ehemaligen Autowerkstatt.