Expedition Erde - Im Reich von Maulwurf und Regenwurm

Ausstellungsgraphik: Jördis Heizmann (Görlitz)

Wie entsteht Erd-Boden? (leichte Sprache)

Erd-Boden entsteht aus Steinen. Aber es dauert mehrere Tausend Jahre. Zuerst gibt es nur große Steine. Sonne, Wasser und Frost machen die Steine kaputt. Es entstehen Risse in den Steinen. In den Rissen wachsen zum Beispiel Algen und Moos. Später wächst das erste Gras auf dem Boden. Mit der Zeit werden die Risse immer tiefer. Immer größere Pflanzen können wachsen. So finden auch immer größere Tiere Nahrung. Auch aus dem Kot der größeren Tiere entsteht Humus. Sonne, Wasser, Frost und die Wurzeln von Pflanzen machen die Steine immer kleiner. Man sagt dazu: Die Steine verwittern. Diese Steine mischen sich mit toten Pflanzen und Humus. Dann kommen ganz kleine Tiere. So entsteht Erd-Boden. Zum Beispiel Hornmilben.

Es gibt immer weniger guten Erd-Boden? (leichte Sprache)

In Deutschland bauen wir immer mehr. Zum Beispiel Fabriken oder Straßen. Das ist ein Problem für die Umwelt. Denn die Fabriken und Straßen decken den Boden zu. Man sagt: Dort ist der Boden versiegelt. Der Boden kann kein Wasser speichern. Es gibt schneller eine Überschwemmung. Auf diesem Boden wachsen auch keine Pflanzen. Pflanzen sorgen aber für saubere Luft. Und in diesem Boden können auch keine Tiere leben. Immer mehr Tiere sterben aus.

Warum landet so viel Essen im Müll? (leichte Sprache)

Viele Menschen auf der Welt haben nicht genug zu essen. Dabei stellen wir genug Lebensmittel für alle her. Aber viel zu oft landen die Lebensmittel im Müll. Warum ist das so? In den reichen Ländern kaufen wir oft zu viel Essen ein. Oft wird das Essen schlecht, bevor wir es essen können. Aber auch in armen Ländern wird viel Essen weggeworfen. Oft kommt das Essen zu spät bei den Menschen an. Denn der Transport dauert zu lange. Oder es gibt keine guten Verpackungen für das Essen. Oder es gibt keine sauberen Lagerhallen für das Essen.

Pflanzen verständigen sich über Pilze (leichte Sprache)

Pflanzen haben ein Problem: Ihre Wurzeln halten sie am Boden fest. Deshalb können Pflanzen nicht weglaufen. Zum Beispiel vor Insekten, die sie fressen wollen. Pflanzen können aber Duftstoffe verströmen. Mit den Duftstoffen vertreiben sie Insekten. Und sie warnen auch andere Pflanzen vor den Insekten. Schon lange weiß man: Pilze sind eng mit Pflanzen verbunden. Denn Pilze haben unter der Erde lange Fäden. Die Fäden bilden ein riesiges Netz. Über die Fäden ziehen die Pilze Wasser und Nährstoffe aus dem Boden. Auch die Pflanzen bekommen davon etwas ab. Im Tausch liefern Pflanzen den Pilzen Zucker. Der Zucker ist Nahrung für die Pilze. Vor Kurzem haben Forscher und Forscherinnen noch etwas herausgefunden: Über das Netz der Pilze schicken die Pflanzen auch Nachrichten. Sie warnen so andere Pflanzen vor Insekten.

Wood Wide Web

Pflanzen sind fest verwurzelt im Boden und haben deshalb keine Fluchtmöglichkeit. Das ist besonders bedrohlich, weil unzählig viele Insekten sie fressen wollen. Was wir Menschen jedoch nicht sehen können: Pflanzen haben ganz raffinierte Verteidigungsstrategien entwickelt. Ist eine Pflanze oder ein Baum von einem Fressfeind belagert, so schickt sie Signale über die Luft zu ihren Nachbarpflanzen, um diese zu warnen. Das wussten die Forscher schon lange. Doch erst in jüngster Zeit entdeckten Biologen, dass Pflanzen auch über Pilze im Boden kommunizieren. Ein Vorgang, der sich Mykorrhiza nennt. Die Pilze liefern den Pflanzen mithilfe ihrer langen Fäden aus dem umliegenden Boden Wasser und Mineralstoffe, die die Pflanzen selbst mit feinen Wurzelhaaren nicht so gut einsammeln könnten. Im Tausch liefert die Pflanze dem Pilz aus der Fotosynthese Zucker.

Sprunggabel eines Springschwanzes (Orchesella spec., 0,5mm)

Die Sprunggabel (Furca) ist in Ruhestellung an der Bauchseite arretiert. Bei Feindkontakt wird sie entsichert, schnellt gegen den Untergrund, und der Springschwanz macht einen Salto rückwärts. Foto: Dr. Hans-Jürgen Schulz, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Warum müssen wir den Boden schützen?

Der Regenwurm (leichte Sprache)

Der Regenwurm ist sehr nützlich. Er gräbt Gänge und Höhlen. Beim Graben kommt Schleim aus dem Regenwurm heraus. Der Schleim macht die Gänge und Höhlen stabil. Das ist gut für Pflanzen: Durch die Gänge kommen Wasser und Luft an ihre Wurzeln. Der Regenwurm frisst tote Pflanzen. Er zieht die Pflanzen in seine Gänge. Noch sind die Pflanzen aber zu groß. Der Regenwurm lässt sie deshalb erst einmal liegen. Jetzt fressen andere Tiere und Bakterien die toten Pflanzen. Der Kot der anderen Tiere vermischt sich mit den Bakterien und mit Pilzen und Erde. Schritt für Schritt wird daraus ein Brei. Der Regenwurm frisst den Brei. Der Kot vom Regenwurm ist dann ein guter Dünger. Der Regenwurm sorgt also für guten Erd-Boden.

Welche Schichten hat der Boden? (leichte Sprache)

Streu-Schicht : Hier liegen zum Beispiel Blätter. Und hier leben auch viele Tiere. Humus-Schicht: Hier leben kleine Tiere, Pilze und Bakterien. Sie machen aus toten Pflanzen und Tieren Nährstoffe für Pflanzen. Oberboden: Die Erde ist hier locker. Hier leben viele Tiere. Zum Beispiel der Regenwurm und der Maulwurf. Hier gibt es auch viele Wurzeln Unterboden: Hier gibt es mehr Steine. Die Erde ist nicht mehr so locker. Hier leben nur wenige Tiere. Und es gibt nur wenige Wurzeln. Hier wird auch Wasser gespeichert. Untergrund: Hier gibt es kaum noch Wurzeln. Die Steine zersetzen sich hier viel langsamer.

Woraus besteht der Erd-Boden? (leichte Sprache)

Einige Dinge im Erd-Boden leben. Andere leben nicht. Diese Dinge leben im Erd-Boden: • Viele Pilze • Viele Bakterien • Einige Regenwürmer • Ganz wenige andere Tiere und Pflanzen Diese Dinge leben zum Beispiel nicht: • Mineralien, Sand und Ton • Luft • Wasser

Wald-Ameisen sind wichtig für den Wald (leichte Sprache)

Dafür gibt es viele Gründe: • Wald-Ameisen fressen andere Insekten. So vermehren sich die Insekten nicht zu sehr. • Die Ameisen bauen den Ameisen-Haufen aus toten Pflanzen. Auf dem Haufen verrotten die toten Pflanzen langsam. Die toten Pflanzen werden zu Erde. Ameisen sind deshalb eine Art Müll-Abfuhr im Wald. • Ameisen graben den Boden unter dem Ameisen-Haufen um. Das bringt Luft in den Boden. • Ameisen fressen auch den Kot von Baum-Läusen. Deshalb schützen die Ameisen die Läuse. Das ist auch gut für Bienen. Denn im Kot ist viel Zucker. Die Bienen machen aus dem Kot Honig. Man nennt den Kot auch Honig-Tau.

Pflanzenwachstum

Der Regenwurm unter dem Mikroskop

Warum sind die Tiere im Boden so wichtig? (leichte Sprache)

Im Boden leben sehr viele ganz kleine Tiere. Zum Beispiel Asseln und Regenwürmer. Die Tiere sind sehr wichtig. Sie machen aus alten Blättern und toten Tieren guten Erd-Boden. Die Pflanzen brauchen diesen guten Erd-Boden zum Wachsen. Wie machen die kleinen Tiere das? Sie fressen tote Pflanzen und größere Tiere. Dann scheiden die kleinen Tiere die toten Pflanzen und Tiere wieder aus. Andere Krabbel-Tiere fressen den Kot. Große Tiere fressen die kleinen Krabbel-Tiere. Auch die großen Tiere scheiden Kot aus. Ganz langsam entsteht so guter Erd-Boden.

Größere Tiere im Boden (leichte Sprache)

Größere Tiere im Boden Dachse leben in großen Familien. Dafür brauchen sie viel Platz. Dachse bauen deshalb ständig neue Gänge und Höhlen. In den Gängen und Höhlen ist auch Platz für andere Tiere: Füchse ziehen zum Beispiel oft bei den Dachsen ein. Und auch Kaninchen. Alle leben wie in einer Wohngemeinschaft zusammen. In der Nähe der Wohngemeinschaft sind alle friedlich. Man nennt das auch Burg-Frieden. Das ist sehr besonders. Denn Füchse fressen eigentlich Kaninchen. Der Burg-Frieden gilt aber nur in der Nähe der Wohngemeinschaft. Weiter weg sind die Mitbewohner wieder Feinde: Die Füchse fressen dort die Kaninchen. Im Boden lebt auch der Maulwurf. Der Maulwurf frisst Regenwürmer. Er sucht die Regenwürmer im Boden. Dafür gräbt er viele Gänge. Der Maulwurf ist fast blind. Aber er hat sehr empfindliche Nasen-Haare. Mit den Nasen-Haaren fühlt er selbst leichte Bewegungen. So findet er die Regenwürmer. Oft denkt der Mensch: Der Maulwurf ist schlecht für den Garten.

Kopf eines Pinselfüßers (Polyxenus lagurus, Kopfbreite: 0,3

Die tannenzapfenartigen Strukturen (Trichome) auf Kopf und Körper dieses Tausendfüßers sind Sinnesorgane. Mit ihnen kann der Pinselfüßer mechanische Reize wahrnehmen, die von außen auf ihn einwirken. Foto: Volker Hampe, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Video Pflanzenwachstum: Mindaugas Krišiukas

„Zum Glück sind wir klein", Ursula und Wolfgang Niopek, Speyer

Hands On: Gerald Roßbacher Programmierung: UC Davis W.M., Keck Center for Active Visualization in the Earth Sciences

Warum sind die Bodenlebewesen so wichtig?

Die vielen Lebewesen im Boden übernehmen eine wichtige Aufgabe. Sie recyceln die abgestorbenen Tiere und Pflanzenreste im Boden, indem sie diese auffressen und wieder ausscheiden. Bis ein einziges Blatt vollständig zersetzt ist, wird es mehrfach gegessen. Was das eine Bodentier verdaut hat, ist für das nächste immer noch eine nahrhafte Mahlzeit. In den unverdauten Abfallresten sind viele Mineralstoffe enthalten, die den lebenden Pflanzen wiederum wertvolle Nährstoffe liefern. Sie geben dem fruchtbaren Erdboden seine dunkle charakteristische Farbe.

Hornmilbe (Cosmochonthonius lanatus, Körperlänge: 0,3mm)

Die langen Haare dieser winzigen Hornmilbe können bei Gefahr aufgestellt werden. Sie dienen zur Abwehr von Fressfeinden. Foto: Volker Hampe, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Käfermilbe (Achipteria coleoptrata, Körperlänge: 0,6mm)

Bei Gefahr kann diese Milbe ihre acht Beine in Körperspalten zurückziehen und ist dann dank des harten und glatten Panzers nur schwer zu packen. Ihre Form erinnert an zukünftige Raumschiffe. Foto: Volker Hampe, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Wenig Platz für viele Menschen

Mehr als 7,8 Milliarden Menschen zählte die Weltbevölkerung Ende 2020. Doch das ist nur eine Momentaufnahme, sie wächst in jeder Minute um über 150 Menschen. Pro Tag sind es rund 220.000 Menschen mehr. Jahr für Jahr nimmt die Bevölkerung der Erde um mehr als 80 Millionen zu. Das sind die Folgen: Trotz Steigerung der Nahrungsmittelproduktion sind weltweit 800 Millionen Menschen unterernährt. Gleichzeitig werden 1,3 Milliarden Tonnen Nahrungsmittel im Jahr weggeworfen. Der Wasserverbrauch ist seit 1950 auf das Fünffache gestiegen. Ein Drittel der Landfläche droht aufgrund der Klimakatastrophe zu Wüste zu werden.

Erde ist kostbar

In der deutschen Sprache bezeichnet das Wort Erde zweierlei: den Planeten Erde und den Erdboden. Der Planet Erde ist die Lebensgrundlage für uns Menschen und für etwa 8,7 Millionen Arten anderer Lebewesen. Er besteht zu etwa zwei Dritteln aus Wasser und zu einem Drittel aus Land. Nur 10 Prozent der Erdoberfläche ist fruchtbarer Erdboden, und der wird jährlich weniger. Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung und es werden immer mehr Nahrungsmittel benötigt. Die landwirtschaftliche Nutzung des Erdbodens wird von Jahr zu Jahr intensiver. Damit steigt die Gefahr, dass wir den Erdboden zusehends auslaugen. Heute müssen wir mehr denn je darauf achten, die richtige Balance in der Nutzung der Erde zu finden, damit die Natur im Gleichgewicht bleibt.

Versiegelung und Verdichtung des Bodens

Täglich wird in Deutschland eine Fläche von etwa 81 Fußballfeldern bebaut, asphaltiert, verdichtet oder befestigt. Auf versiegelten Flächen wird kein Wasser gespeichert. Es gibt dort weder Humus noch Pflanzen, die helfen das Klima zu verbessern. Der Boden verliert seine Fruchtbarkeit für die Landwirtschaft und geht als Lebensraum für Organismen verloren. Riesige Landmaschinen verdichten den Boden. Die schweren Maschinen drücken die mit Luft und Wasser gefüllten Poren aus dem Ackerboden und pressen die Erde wie einen Schwamm zusammen. Regenwasser kann nicht mehr vom Boden aufgenommen werden. Wenn es über Wochen nicht abfließt, sterben die Bodenorganismen, weil sie keine Luft bekommen. Dann droht Erosion: Der Boden verliert seinen Zusammenhalt und Regenfälle oder Windböen können den nährstoffreichen Oberboden wegschwemmen oder verwehen. Moderne Landmaschinen können ihr Gewicht gleichmäßiger verteilen, indem sie etwas Luft aus den Reifen lassen.

Videos Edaphon: Ines Fritz, Martina Olifiers-Tinter Hands on, Programmierung Monitore: Michael Suszynski

Der Traktor

Vor 100 Jahren wurde der Traktor erfunden. Die Maschinen übernahmen auf dem Feld die schwere Arbeit von Pferden und Ochsen. Heute sind Traktoren für die Landwirtschaft unverzichtbar und sie haben sich enorm weiterentwickelt. Aus den ursprünglichen Dampfmaschinen sind moderne Hightech-Maschinen mit vielen Funktionen geworden. Sie sind mit exakten Messgeräten ausgestattet und können sogar Nährstoffmangel in den Pflanzen erkennen. Um in Weinbergen zu arbeiten oder Obst anzubauen setzen Landwirtinnen und Landwirte kleine Traktoren wie diesen Holster mit schmaler Spurbreite ein.

Wie hat sich die Landwirtschaft verändert? (leichte Sprache)

Früher waren die meisten Menschen Bauern und Bäuerinnen. Sie haben ihr Essen selbst hergestellt. Und sie haben Essen auf dem Markt verkauft. Heute gibt es mehr Menschen als früher. Aber es gibt viel weniger Bauern und Bäuerinnen. Die Bauern und Bäuerinnen müssen deshalb heute viel mehr Pflanzen anbauen. Damit das Essen für alle Menschen reicht. Dafür nutzen sie moderne Maschinen. Und sie verteilen viel Dünger auf ihre Felder. Die Maschinen sind sehr schwer. Sie pressen den Boden zusammen. Tiere im Boden und Pflanzen brauchen aber lockere Erde. Auch der viele Dünger ist schädlich für die kleinen Tiere und Pflanzen im Boden.

Asseln

Landasseln gehören zu den Krebsen. Sie haben das Wasser verlassen, lieben aber die Feuchtigkeit. Deshalb sind häufig unter Steinen oder an feuchten Stellen zu finden. Manche Landasselarten atmen noch wie ihre im Wasser lebenden Verwandten durch Kiemen. Bei einer Bedrohung durch Räuber rollen sie sich ein. So ist ihre weiche Bauchseite durch die gepanzerte Rückseite geschützt. Weibchen tragen ihre Nachkommen in einem Brutraum im Bauch, bis diese zu kleinen Miniasseln herangewachsen sind, Für den Boden sind Asseln als Zersetzer von Blättern sehr wichtig.

Steinläufer

Steinläufer gehören zu den Hundertfüßern. Sie leben als Räuber unter Steinen, altem Holz und in der Laubstreu des Bodens. Steinläufer können besser mit ihren Fühlern und Beinen spüren als mit den Punktaugen sehen: Streift ein Beutetier den Jäger, wendet der sich seiner Beute sehr schnell zu. Mit seinen Giftklauen am Kopf packt er die Beute und injiziert ihr ein Gift um sie zu lähmen. Ein Steinläufer kann fünf bis sechs Jahre alt werden und ist etwa 2 cm bis 3 cm lang.

Hornmilbe (Eremaeus oblongus, Körperlänge: 0,6 mm)

Die Hautoberfläche dieser Milbe ist so strukturiert, dass Bodenpartikel und alte Häute daran hängen bleiben. Die entstehende „Schmutzschicht" wirkt sich vermutlich positiv auf den Feuchtigkeitshaushalt der Milbe und negativ auf den Appetit eines potentiellen Räubers aus. Foto: Georgia Erdmann, Universität Würzburg/Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Was brauchen Pflanzen zum Wachstum?

Pflanzen brauchen zum Wachsen viele Baustoffe. Einige davon kann die Pflanze selbst herstellen. Dazu braucht sie Wasser, das sie über die Wurzeln aufsaugt, und Kohlenstoffdioxid, das sie über die Blätter aus der Luft einatmet. Mit Hilfe von Sonnenenergie macht sie daraus Zucker und Sauerstoff. Diesen Vorgang nennt man Fotosynthese. Der Sauerstoff wird über die Blätter wieder ausgeschieden, er dient uns Menschen zum Atmen. Den Zucker braucht die Pflanze als Nahrung und Baustoff zum Wachsen. Sie kann den Zucker auch als Nahrungsreserve in ihren Wurzeln, Knollen, Früchten, Blättern oder Samen speichern. Diese Energie nehmen wir auf, wenn wir Pflanzen essen. Damit Pflanzen optimal wachsen, brauchen sie auch verschiedene Mineralstoffe aus dem Boden wie Stickstoff für das Wachstum, Phosphor für die Bildung von Blüten und Früchten oder Kalium zur Regulierung des Wasserhaushaltes und zur Geschmacksbildung von Obst und Gemüse. Der Nährstoffbedarf ist bei den Pflanzen unterschiedlich.

Gedichte Bodensätze: Michael Hammerschmidt

Vorderkörper der Ernteameise (messor spec., Kopf: 2 mm)

Die Ernteameise ernährt sich in erster Linie von Pflanzensamen, die sie in ihr Nest einträgt und dort verzehrt. Da sie zwischen Pflanze und Nest auch mal einen Samen verliert, ist sie ähnlich wie zum Beispiel das Eichhörnchen, nicht nur ein Vertilger, sondern auch ein Verbreiter von Samen. Foto: Dr. Hans-Jürgen Schulz, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Hands on Fotosynthese: Dominik Guggenberger

Hummeln sind wunderbar (leichte Sprache)

Die Erd-Hummel lebt meistens unter der Erde. Sie kann aber nicht graben. Deshalb lebt sie in den alten Höhlen von anderen Tieren. Zum Beispiel in einem alten Mause-Loch. Oder sie lebt in einer Spalte in einer Mauer. Die Hummel ist eigentlich zu schwer zum Fliegen. Ihre Flügel sind viel zu klein für den Körper. Sie bewegt die Flügel aber sehr schnell: Ungefähr 200 Mal in der Sekunde. Und sie macht dabei eine ganz besondere Bewegung. So kann die Hummel trotzdem fliegen. Hummeln machen keinen Honig. Sie fressen aber genau wie Bienen den Nektar von Pflanzen. Dafür bringen sie Blütenstaub von einer Pflanze zur nächsten. Das ist wichtig für die Pflanzen. Denn nur so können sich die Pflanzen vermehren.

Der Traktor (leichte Sprache)

Früher haben Pferde und Ochsen den Bauern und Bäuerinnen bei der Arbeit geholfen. Das war harte Arbeit. Dann wurde vor 100 Jahren der erste Traktor erfunden. Dieser Traktor lief noch mit Dampf. Heute sind Traktoren Maschinen mit hoch-moderner Technik. Sie messen zum Beispiel ganz genau: Welche Nährstoffe brauchen die Pflanzen auf dem Feld? Es gibt auch kleine und schmale Traktoren. Diese Traktoren helfen bei der Ernte von Obst.

Was brauchen Pflanzen zum Wachsen? (leichte Sprache)

Die Pflanze nimmt Sonnenlicht auf. Sie nimmt über die Blätter Kohlenstoff-Dioxid auf. Das ist ein Stoff in der Luft. Die Pflanze saugt über die Wurzeln Wasser auf. Die Pflanze macht aus diesen 3 Stoffen Zucker und Sauerstoff. Einen Teil vom Zucker speichert die Pflanze. Zum Beispiel in der Wurzel oder in den Blättern. Diesen ganzen Vorgang nennt man Foto-Synthese. Eine Pflanze braucht zum Wachsen aber auch Nährstoffe. Die Nährstoffe zieht die Pflanze aus dem Boden. Mit den Nährstoffen bildet sie zum Beispiel Blüten und Früchte. Auch für uns Menschen ist die Foto-Synthese gut. Wir brauchen den Sauerstoff zum Atmen.

Kostüme Bodenlebewesen: Tina Handl

Ameisenlöwe (Myrmeleon spec., Kopflänge: 2,0 mm)

Mit gesägten Kiefern ergreift der Ameisenlöwe seine Beute und betäubt sie durch Injektion eines giftigen Sekrets. Häufig erbeutet er auf diese Weise Ameisen (Name!), die in den Trichter abrutschen, an dessen Fuß er sich in den Sand eingegraben hat. Droht ein Beutetier zu entkommen, wirft der Ameisenlöwe mit Sand und bringt so den Entfliehenden oftmals erneut zu Fall. Foto: Georgia Erdmann, Universität Würzburg/ Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Video Aerial Images: Joerg Auzinger

Erde ist kostbar (leichte Sprache)

Erde ist kostbar Erde sind 2 verschiedene Dinge:• der Planet Erde auf dem wir leben • der Boden unter unseren FüßenIn dieser Ausstellung geht es um beides.Es geht darum: Warum ist der Erd-Boden so wichtig für unseren Planeten Erde? Es leben immer mehr Menschen auf der Erde. Deshalb gibt es auch immer mehr Landwirtschaft. Die Landwirtschaft schadet oft dem Erd-Boden. Zum Beispiel durch zu viel Dünger auf den Feldern. Es gibt jedes Jahr weniger guten Erd-Boden. Unser Planet Erde braucht eine gesunde Natur. Denn Pflanzen wachsen nur in einem gesunden Boden. Und in einem gesunden Boden leben unzählige Lebewesen.

Begrüßung

Vom Gestein zum Boden

Boden entsteht aus hartem Gestein: Frost, Sonne und Wasser lassen mit der Zeit an der Oberfläche Risse entstehen, das Gestein verwittert. In kleinen Spalten siedeln sich zunächst Algen, Moose und Flechten an. Dann kommen die Pioniere unter den Bodenlebewesen wie Springschwänze und Hornmilben dazu und verdauen totes Pflanzenmaterial. Eine dünne Bodenschicht bildet sich, auf der zunächst Gräser und Kräuter wachsen. Verwitterung, die Wurzeln größerer Pflanzen und Bodenorganismen wirken immer tiefer auf das Gestein ein. Es zerfällt zu kleineren Bruchstücken wie Sand, Schluff und Ton. So entsteht allmählich die lockere Schicht aus verwittertem Gestein, abgestorbenem Pflanzenmaterial und Lebewesen, die wir als Boden kennen. 1.000 bis 2.000 Jahre dauert es, bis aus festem Gestein 10 cm Boden werden.

Video und Programmierung Agrarspiel: Joerg Auzinger Hands on Agrarspiel: Daniel Hafner. Gerald Roßbacher

Modell "Wenig Platz für Viele": Linus Riepler

Agrarspiel

Regenwürmer

Die in der Streuschicht lebenden Regenwürmer bauen ihre Gänge zwischen den Blattschichten. Sie ernähren sich von organischem Material, das von Mikro-organismen zersetzt wurde. Tiefgrabende Regenwürmer legen bis zu 3 Meter tiefe Gänge an. Sie ziehen verrottete Blätter von der Bodenoberfläche in ihre Gänge. Die Blätter werden dort von Mikroorganismen besiedelt und weiter zersetzt. Regenwürmer können ihr Hinterende, wenn es abgetrennt wurde, wieder neu bilden. Die gürtelartige Verdickung in der Körpermitte dient der Fortpflanzung. Die Würmer legen sich zur Paarung eng nebeneinander.

Waldameisen - Unermüdliche Bodenarbeiterinnen

Waldameisen sind sehr wichtig für das Ökosystem. Sie erbeuten andere Insekten und helfen diese in Schach zu halten. Sie verteilen bei der Futtersuche die Samen von Pflanzen. Als Müllabfuhr tragen sie organisches Material von toten Tieren oder faules Holz in ihr Nest. Dort wird es weiter zersetzt und so wieder dem Boden zugeführt. Durch das ständige Graben in bis zu zwei Metern Tiefe tragen Ameisen zur Belüftung und Durchmischung des Waldbodens bei. Nicht zuletzt sind auch die Ameisen für Vögel und andere Waldbewohner eine wichtige Nahrungsquelle. Eine Kolonie von Waldameisen kann mehrere Königinnen und über 150.000 Ameisen beherbergen. Der Staat wird von Weibchen organisiert, die Männchen haben die Aufgabe, sich mit einer Königin zu paaren. Untereinander kommunizieren die Ameisen mit Duftstoffen, den Pheromonen.

Die Oberfläche der Erde verändert sich (leichte Sprache)

Aber das geht meist nur ganz langsam. Wir merken davon meistens nichts. Denn die Veränderungen dauern viel länger als ein Menschen-Leben. Die Oberfläche verändert sich zum Beispiel durch Wasser: • Schnee schmilzt und spült Erde fort. • Und auch jeder kleine Regentropfen spült Erde fort. • Große Flüsse bringen viel Sand aus den Bergen ins Tal. Die Oberfläche verändert sich auch durch Luft und Sonne. Luft, Wasser und Sonne machen aus Steinen nach und nach Sand. Trotzdem werden die Berge nicht kleiner. Der Grund ist: Im Inneren gibt es sehr große Kräfte. Diese Kräfte drücken die Berge nach oben.

Tausendfüßer unter dem Mikroskop

Hummeln - Fantastische Insekten

Die Erdhummel lebt die meiste Zeit unter der Erde. Da sie nicht gut graben kann, sucht sie verlassene Mauselöcher, Maulwurfsgänge oder Mauerspalten um dort ihr Nest zur Eiablage zu bauen. Ein Gelenk im Flügel erlaubt Hummeln eine spezielle Flugbewegung. Dazu schlägt die Hummel 200 Mal in der Sekunde mit den Flügeln, sodass der im Verhältnis zu den Flügeln eigentlich viel zu große und schwere Körper fliegen kann. Mehr noch als Bienen sind Hummeln ausgezeichnete Bestäuber von Pflanzen und werden deshalb auch im Gemüse- und Obstanbau gezielt eingesetzt. Einige wildlebende Hummelarten sind vom Aussterben bedroht. Ihr Verschwinden hätte für uns Menschen katastrophale Auswirkungen.

Bärtierchen unter dem Mikroskop

Moosskorpion (Pseudosorpiones, 3 mm)

Dieser kleine Moosskorpion lebt in der Streuschicht von Wäldern oder unter Rinde. Hier jagt er in erster Linie kleine Boden- und Streubewohner: Springschwänze, Milben, Insektenlarven und Fadenwürmer. Foto: Volker Hampe, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

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Filmprojektion Aerial Images

Wir werden immer mehr Menschen (leichte Sprache)

Auf der Erde gibt es immer mehr Menschen. Jede Minute gibt es 150 Menschen mehr auf der Erde. Das ist ein großes Problem für unseren Planeten. Wir verbrauchen immer mehr Wasser und Lebensmittel. In vielen Teilen der Erde gibt es nicht genug zu essen. Die Menschen hungern. Trotzdem werfen wir viel zu viele Lebensmittel in den Müll. Besonders in den reichen Ländern. Zum Beispiel, weil die Lebensmittel nicht mehr so schön aussehen. Oder, weil wir zu viel gekauft haben. Wir verbrauchen 5 Mal mehr Wasser als im Jahr 1950. In vielen Teilen der Welt gibt es heute nicht genug Wasser. Es gibt immer mehr Wüsten. Der Grund ist der Klimawandel: Wir nutzen zu viele Autos und Maschinen. Durch die Abgase der Autos und Maschinen wird es auf der Erde immer wärmer. So kann es nicht weitergehen.

Wunderfakten: Dominik Eulberg

Filmstills „Unser Boden, unser Erbe", boden.wfilm.de

Was befindet sich im Inneren der Erde?

Die Erde ist wie ein großer Pfirsich aufgebaut. Außen befindet sich eine dünne feste Schicht, die Erdkruste. Sie ist im Vergleich zum Erdinneren so dünn, wie die Schale des Pfirsichs zum ganzen Pfirsich. Diese etwa 35 km dicke Kruste besteht aus großen Platten, den Kontinenten. Wie Flöße schwimmen sie auf einem See aus heißem, flüssigem Gestein, dem Erdmantel. In der Mitte liegt der heiße Kern. Seine Hitze hält die geschmolzenen Gesteinsschichten des Erdmantels ständig in Bewegung. Das flüssige Gestein steigt aus der Tiefe auf und fließt oben auseinander. Deshalb bewegen sich die Kontinentalplatten. An den Rändern, wo die Platten gegeneinander stoßen, gibt es viele Vulkane. Hier kommt es auch oft zu Erdbeben.

Die Erde als Wohnzimmer

Viele Tiere bauen ihre Wohnhöhlen unter der Erde. Füchse ziehen gerne in die Baue von Kaninchen ein und leben mit ihnen friedlich in Wohngemeinschaften zusammen. Man nennt das Burgfrieden. Außerhalb des Baus werden die Kaninchen von Füchsen als Beute gejagt. Mehrmals täglich durchstreift ein Maulwurf auf der Suche nach Regenwürmern seine Jagdgänge. Dazu legt er mit seinen breiten Schaufelpfoten ein weitverzweigtes Tunnelsystem an. Würmer, die er nicht gleich isst, kommen in die Vorratskammer.

Augenfeld eines Springschwanzes allacma fusca (~ 0,2mm)

Der Kugelspringer besitzt an jeder Kopfseite sechs bis acht Einzelaugen. Mit ihnen kann er aber nur Hell und Dunkel unterscheiden. Foto: Dr. Hans-Jürgen Schulz, Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz

Der Regenwurm

Das Ameisenvolk

Gemeinsam sind Ameisen stark (leichte Sprache)

Bei den Ameisen machen die Weibchen alles. Die Männchen leben nur kurz. Sie haben nur eine Aufgabe: Sie paaren sich mit einer Königin. Die Ameisen verständigen sich mit verschiedenen Duftstoffen. Sie verspritzen die Duftstoffe. So zeigen sie anderen Ameisen zum Beispiel: • einen Weg zu Futter • Warnung vor Gefahr Ameisen-Haufen sehen verschieden aus. Die Ameisen passen den Haufen an den Ort an. Meistens sieht ein Ameisen-Haufen so aus: • Über der Erde ist ein Haufen. Der Haufen ist zum Beispiel aus Tannen-Nadeln oder Moos. • Unter der Erde sind ganz viele Gänge und Höhlen.

Terraforming

Die Kraft des Wassers verändert die Landschaft. Heimlich und leise bei der Schneeschmelze und bei Regen trägt jeder Tropfen ein wenig Erde fort. Reißende Bäche und Flüsse schwemmen große Mengen Kies und Sand aus den Bergen. In der Ebene oder im Meer setzen sie ihre Fracht wieder ab. Dies geschieht jahraus, jahrein, viele Tausend Jahre lang. Die Verwitterung von Gestein kann die Berge nach und nach niedriger machen. Warum sind sie nicht schon ganz flach geworden? Weil Berge auch wachsen können! Gewaltige Kräfte, die tief aus dem Erdinneren kommen, pressen die Bergketten nach oben. Wenn wir durch die Landschaft gehen, merken wir nichts von der Veränderung. Sie geht nur in kleinen Schritten vor sich und dauert viel länger als ein Menschenleben. Nur bei Erdrutschen, Erdbeben und Vulkanausbrüchen werden wir daran erinnert, dass sich die Oberfläche der Erde ständig ändert.

Was ist das Edaphon?

In einem Kubikmeter Boden können über 3.000 Billionen Bakterien leben. Dazu kommen Milliarden von winzigen Strahlenpilzen, Pilzen, Algen, Geißeltierchen, Wurzelfüßlern, Wimperntierchen, Rädertieren, Fadenwürmern, Milben und Springschwänzen. Spinnen, Schnecken, Asseln, Vielfüßler, Käfer und Insekten sind mit bloßem Auge zu erkennen. Dazu gesellen sich Regenwürmer und Wirbeltiere wie Mäuse und Maulwürfe. Nach ihrer Biomasse gehören die Pilze mit über 3.000 Gramm pro Kubikmeter Boden zu den ökologisch wichtigsten Arten. Sie alle verdauen Pflanzenreste und tote Tiere und verwandeln sie so zu Erde. Diese lebendige Masse nennt man Edaphon.

Hörstation: Mission Humus

Regenwurmfarm

So klingt die Wiese

Interaktive Station "Gesteinsproben"

Unter der Erde

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