St. Marien zu Lübeck in 360° & 3D

Neuer Standort des Taufbeckens

Im Zuge der Renovierung und partiellen Umgestaltung des Kirchenraums wurde der Altar an eine neue Position unterhalb der großen Orgel verschoben.[Früher stand er im Chor](https://my.matterport.com/show/?m=iqyUTqjvKRN&cloudEdit=1&sr=-3.13,-.75&ss=41).

Der Chorumgang

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1chorumgang-audioguide-hutzel?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing)Im Gang hinter dem Chor, dem Chorumgang , sind von Nord nach Süd einige faszinierende Kunstwerke zu betrachten.In der Nord-Ost-Ecke der Kirche stehen Figuren des Fredenhagen Altars. An der Chorhinterwand begegnen wir zwei Brabender Reliefs von 1515, für das eigene Seelenheil von der Familie Salige gestiftet.Links unter dem Abendmahl befindet sich die lübecker Maus „Rosemarie" am Rosenstock.Im südlichen Chorumgang betrachten Sie das dritte Brabenderrelief. Gegenüber stehen die „14 gebrochenen Kreuze, Verletzungen /Verbindungen", eine Arbeit von Günther Uecker aus dem Jahre 2000. Uecker, einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart, ist bekannt durch Objekte der Kinetischen Kunst und reliefartige Nagelbilder.

Totentanz

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1totentanz-audioguide-hutzel?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing)Sie befinden sich hier in der Norder-Vorhalle St. Mariens, die seit ca. 1450 als Beichthaus diente und um 1466 mit dem berühmten Totentanzfries von Bernt Notke ausgeschmückt wurde. 1701 wurde der Fries wegen Schäden durch eine Kopie von Anton Wortmann ersetzt. Eine Replik aus dem 15.Jahrhundert ist in Tallin zu sehen, dazu ein Foto am Pfeiler.Der Tod ist in diesem Reigen der große Gleichmacher, er holt Alle: Kaiser, Kaiserin, Papst, Klerus ,Adlige, Ratsherren, Bürger ,Mann und Frau.Beim Wiederaufbau von St. Marien wurde der Lübecker Künstler Alfred Mahlau mit dem Entwurf eines neuen Totentanzes beauftragt.

Die Astronomische Uhr

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1astronomische-uhr-audioguide-hutzel?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing)Hier stehen sie vor der „neuen" Astronomischen Uhr von St. Marien. Das berühmte Original wurde durch den Luftangriff Palmarum 1942 verbrannt. In den 50/60er Jahren wurde die Astronomische Uhr des Uhrmachermeisters Paul Behrens neu gebaut, und dies war ihm nur möglich, da sein Vater die vorherige Uhr gewartet hatte und er sie dadurch In- und auswendig kannte. Denn mittelalterliche Baupläne oder Maße vom Original gab es nicht.Ebenso war dieser Neubau in der Nachkriegszeit nur umsetzbar, weil Paul Behrens unermüdlich Firmen und Freunde um finanzielle Unterstützung bat. 1955 fertigte er den Entwurf und 12 Jahre später, war sein Werk vollendet.Die Astronomische Uhr ist 13 Meter hoch, also ca. so hoch wie ein Fünfstöckiges Haus. Sie steht in der Totentanzkapelle, wo sie uns Menschen an die verrinnende Zeit erinnern soll

Alter Standort des Taufbeckens

Sehen Sie hier eine 360°-Aufnahme seiner neuen Position unterhalb der großen Orgel im Westen des Kirchenschiffs.Im Zuge der Renovierung und partiellen Umgestaltung des Kirchenraums wurde der Altar an eine neue Position unterhalb der großen Orgel verschoben.

Die Bürgermeisterkapelle von 1289

Eine der ältesten Kapellen der Kirche. Hier kam der Rat der Stadt zu Sitzungen und Andachten zusammen; Neue Mitglieder wurden erst durch eine Messe bestätigt. Das Originalgestühl ist noch vorhanden. Speziell sind die Klappsitze mit den sogenannten Misericordien. Das sind Vorsprünge an den Klappen, zur Abstützung des Hinterteils , um bei längerem Stehen – gerade für die älteren Senatoren -Entlastung zu bringen. Auch war das Gestühl mit Drolerien verziert, das sind schalkhafte Mischwesen, Karrikaturen menschlicher Wesenszüge oder Verrichtungen; wie z.B .der orgelspielende Esel.Original erhalten ist ebenfalls der Fußboden aus Kacheln und Grabsteinen. Darüber Treese, Schatzkammer des Rates nicht nur für Geld und Schätze, sondern für Urkunden und Verträge.Dort lagerten die geschriebenen Privilegien, verliehen durch Kaiser Friedrich. dem I.;(Barbarossa)von 1188, sowie der Reichsfreiheitsbrief durch Friedrich dem II., Enkel Barbarossas, im Jahre 1226.

Briefkapelle

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1briefkapelle-audio-guide-hutzel)Liebe Besucher:innen,Sie befinden sich hier in einer der ältesten Kapellen der Kirche. Sie wurde zusammen mit dem Südturm, der 125 m hoch ist, 1310 erbaut. Während der Bauphase diente sie als abgeschlossener Andachtsraum – Capella Pia – für Messen. Bis zur Reformation hieß sie Anna-Kapelle, der Mutter Mariens geweiht. Die extreme Verehrung der Heiligenbilder konnte in der Reformation keinen Bestand haben, so daß die Kapelle umgewidmet wurde. Sie hieß fortan Briefkapelle, denn die Stadtschreiber, die vor der Kirche ihre Stände hatten zogen ein. Heute dient sie als Winterkirche, denn der Raum kann temperiert werden.Die Briefkapelle ist ein Juwel hochgotischer Baukunst. Das Sterngewölbe, ähnlich dem Gewölbe im Kapitelsaal der Marienburg bei Danzig und einiger englischer Kapitelhäuser wird von zwei freistehenden Pfeilern aus Bornholmer Granit gehalten.

Nagelkreuz

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1nagelkreuz-audioguide-hutzel)Das Kreuz erinnert an die Bombardierung von Coventry durch die deutsche Luftwaffe am 14./15. November 1940 mit ca. 570 Todesopfern und mit der Zerstörung der spätmittelalterlichen Coventry Cathedral und großer Teile der Innenstadt bei der „Operation Mondscheinsonate".Nach dem Luftangriff ließ der Domprobst in der verbrannten Kathedrale die Inschrift „Father forgive" (Vater, vergib) in die verbliebene Chorwand schreiben und fügte drei ausgeglühte Dachstuhlnägel aus den Trümmern zu einem Kreuz zusammen.Die Idee der Gemeinschaft der Nagelkreuzzentren, dessen Zeichen das aus Nägeln zusammen gesetzte Kreuz ist, entstand in Coventry in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg und verfolgt das Ziel von Frieden & Versöhnung.St. Marien ist seit 1971 ein Nagelkreuzzentrum.

Wandmalereien

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1wandmalerei-audiguide-hutzel?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing)Das Innere der Kathedrale weist recht unterschiedliche Wandmalereien auf. In den „Arkadenzwickel", d.h. neben den Spitzen der Chorarkaden sind noch zu erkennen (in sechs Kreisen): 1. die GENESIS; 2. die Scheidung von Licht und Dunkel; 3. die Scheidung von Festem und Flüssigem; 4. die Trennung von Wasser, Land und Himmel; 5. die Einweisung der Gestirne; 6. die Schöpfung der Tiere.Die Restaurierung der Obergaden des Chores führten zunächst zu einer Sensation: die Restauratoren Malskat und Fey zauberten dort 18 große Figuren im byzantinischen Stil hervor. Übermannsgroß, antikes Ebenmaß, weißgerundete Köpfe, hoheitsvolles Antlitz , vergeistigt, unbeweglich begegnen sie uns in Frontalansicht. In der Mitte Maria, den segnenden Christus auf dem Arm, neben ihr die heilige Anna und Johannes der Täufer.

Die Marientidenkapelle und der Antwerpener Altar

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1marientiden-audioguide-hutzel)Sie wurde im 15 Jahrhundert für die Marienverehrung genutzt. Einer der Höhepunkte dieser Verehrung war die Stiftung des Antwerpener Altares durch den Kaufmann Johann Bone 1522.Dieser Altar erzählt die Geschichte Marias und ihrer Sippe. Die Außenseite, die man in der Karwoche sieht, stellt die Verkündigungszene mit Maria und dem Engel Gabriel dar. Die nächste Ansicht, die in der Fastenzeit zu sehen ist, stellt das Leben von Marias Eltern, Anna und Joachim, in acht farbigen Tafelbildern dar. Wenn der Altar komplett geöffnet ist, zeigt sich uns die geschnitzte und in Gold gefasste Festtagsseite und dort erfahren wir etwas von der Bedeutung Marias.Der Altar ist ein qualitätsvoller, serienmäßig hergestellter Exportartikel aus Antwerpen. Daher der Name „Antwerpener Altar". Ebenso wird er aber auch „Altar des Meisters von 1518" genannt.

Wandmalereien im Obergaden, nördliches Seitenschiff

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1wandmalerei-audiguide-hutzel?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing)Am nördlichen Seitenschiff vom Chor zu den Türmen:- Ein Ritter mit hl. Christina und weibl. Heiliger. - Michael zwischen zwei Pilgerheiligen - Ein Bischof zwischen Johannes und einem Apostel - Weibliche Heilige zwischen Petrus und Paulus - Neben Jonas mit dem Wal. Dieser ist sehr gut zu sehen. - Christus zwischen Johannes und Maria

Christophorus Wandmalerei

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1wandmalerei-audiguide-hutzel)Das Langhaus- ca. 60 Jahre nach dem Chor erbaut- war gekennzeichnet durch „Hausteinbemalung", die den Eindruck erwecken sollte, man hätte z.B mit Sandsteinquadern gebaut- . Die Obergaden-das ist der Raum unterhalb der Fenster der Seitenschiffe-wurden mit Heiligenzyklen verziert. Am südlichen Vierungspfeiler imponiert ein riesiger Christophorus und vor der Briefkapelle ein Fabelfenster. Pfeiler und Gewölbe waren reichhaltig bemalt mit Pflanzen, Marien und Prophetenbildern , Sternen , Fabelwesen, Drolerien, Vögeln und Blattwerk . Der Blick in die Höhe ließ durch die Farbigkeit das Bild des „himmlischen Jerusalem" entstehen.Das „gotische Bild „der Kirche bestand bis 1476, dann wurde sie bis auf den Christophorus geweißelt. Da sein reiner Anblick vor plötzlichem Tod bewahren soll, hat man sich wohl nicht getraut, ihn zu übermalen.

Blick von den Orgeln & oberhalb der Trese

Blick von den Orgeln & oberhalb der Trese

Lichterbaumkapelle / Greveradenkapelle

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1lichterbaumkapelle-audioguide-hutzel?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing)Hier im Nordturm, in der Greveraden Kapelle, die 1493 geweiht wurde, befindet sich der von Hans Heiber 1988 geschaffene, bronzene Lichterbaum . Drei großformatige Kohlezeichnungen bilden das Triptychon von Günther Grass. Entstanden 1990 während seiner Arbeit am Buch „Totes Holz" thematisiert es Waldsterben und Umweltzerstörung. Kahle, abgestorbene Bäume, zu Stummeln verkürzt, rufen Erbarmen.An die Kreuze von Golgatha erinnern die drei Baumstümpfe der Mitteltafel.Gegenüber hängt der Gipsabdruck eines Kruzifixes von 1430, aus der Klosterkirche von Vadstena/ Schweden. Das Original stammt von einem unbekannten flämischen Meister, der auch die Darsow Madonna geschaffen hat. Diese Kapelle lädt ein zum stillen Verweilen.

Blick von den Orgeln & oberhalb der Trese

Sie befinden sich in der Marienkirche zu Lübeck

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1einleitung-audioguide-hutzel)Gehen Sie mit uns auf eine Zeitreise zurück ins 12. Jahrhundert.1143 wurde Lübeck durch Adolf II von Schauenburg auf der Halbinsel Buku gegründet. Nach einem Stadtbrand übernahm 1159 Heinrich der Löwe Lübeck. Lübeck war umgeben von der Wakenitz und Trave und hatte einen geschützten Hafen, der so sicher war, dass Heinrich der Löwe den Kaufleuten der Stadt freien Handel und rechtliche Sicherheiten gab. Die Blütezeit für Lübeck begann, man organisierte sich das Monopol für Salz und wird in der Hansezeit zur zweitgrößten Stadt von Deutschland.Heinrich der Löwe verlegte den Bischofssitz nach Lübeck, aber die Bürger und Ratsherren von Lübeck wollten zeigen, wer die eigentlichen Herrscher der Stadt waren und bauten ihre eigene Kirchein einem neuen Baustil: die Hochgotische Basilika. Mit dem Umbau der Kirche hatte man nach Fertigstellung um 1350 das höchste Mittelschiff der Welt.

Alenkapelle oder Gebetskapelle

Die Gebetskapelle ist dem stillen Gebet vorbehalten. 1369 wurde sie zuerst erwähnt, nach ihren Stiftern den Gebrüdern Alen benannt, beherbergt sie die kunstvoll gravierte und teils farbig angelegte Bronze-Grabplatte der Familie Hutterock. Ein außergewöhnliches spätgotisches Kunstwerk. Im Zentrum ist das verstorbene Ehepaar unter einem aufwendigen Baldachin einer reichen Nischenarchitektur abgebildet, eingehüllt in faltige Leichentücher. Ihre Köpfe werden von Inschriftbändern umspielt: „…god sey der selen gnedich".An der Ostwand dieser Kapelle befindet sich ein Hauptwerk des Nazareners Friedrich Overbeck, die Beweinung Christi, 19. Jahrhundert.

Die Fabelfenster

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1fabelfenster-audioguide-hutzel?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing)Die Wand der Briefkapelle zum Innenraum der Kirche hin weist drei Bemalungen auf, die den Fenstern des Langhauses nachempfunden sind.Die rechte Fensterfläche ist mit acht Tierfabeldarstellungen moralischen Inhaltes geschmückt, in Medaillons eingefasst:- Links Oben: Die Wolfspredigt - Rechts Oben: Die Fabel vom Hirsch, der sein Geweih verlor - Links, 2. Von Oben: Der nähende Esel - Rechts, 2.von Oben: Der fliegende Krebs - Links, 2. Von Unten: Das Huhn, das goldene Eier legt - Rechts, 2.von Unten: Die Schachspielenden Ameisen - Links Unten: Der Mann der den Schatz im Acker fand - Rechts Unten: nicht identifiziert

Hochchor und Altar

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1hochchor-audioguide-hutzel)Im Hochchor pflegte der Klerus nach Bau des Lettners und der Chorschranken ab ca. 1370 seine Rituale unter einem reichverzierten gotischen Hochaltar, bis zur Reformation. Für das Volk stand vor dem Lettner ein einfacher Tischaltar.Im Rahmen der Barockisierung der Kirche im 17. Jahrhundert wurde der gotische Altar durch den Fredenhagen-Altar ersetzt, ein Hauptwerk des flämischen Barock von europäischen Rang. Teile davon finden Sie im Chorumgang.Durch die Zerstörung des Lettners 1942 und eines Großteil der Innenarchitektur ergab sich eine neue Perspektive des Chores, eine Blickachse von den Türmen im Westen zu den Fenstern der Marientiden-Kapelle im Osten.Mittig im Chor steht das Taufbecken. An diesem Taufbecken wurde 1875 der Literaturnobelpreisträger und berühmte Lübecker Thomas Mann getauft.

Gedenkkapelle

[HIER Audio-Guide anhören!](https://soundcloud.com/user-192950575/1gedenkkapelle-audioguide-hutzel?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing) Hier im Südturm befindet sich die Gedenkkapelle. In das Auge fallen zunächst die zerschmetterten Glocken, die auf dem zerborstenen Fußboden liegen.In der Nacht zum Palmsonntag, am 28./29. März 1942 erfolgte ein Bombenangriff auf Lübecks Altstadt und setzte diese in Brand. St. Marien brannte lichterloh, Temperaturen über 1000 Grad entwickelten sich, die Glocken stürzten aus 60 m Höhe ab. Zur Mahnung und Gedenken blieben die Pulsglocke von 1668 mit ihren 7134 Kg und die Sonntagsglocke von1508 mit 2000 Kg. Die anderen Glocken wurden zur neuen Pulsglocke eingeschmolzen. Heutzutage hängt das Geläut im Nordturm.Heimatstädte und Provinzen der Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten sind in dem Fenster der Kapelle dargestellt.